Die location war im Umland von Berlin, ein ehemaliges Werk zur Herstellung anorganischer Dünger und Futtermittel (was mich als Agrarwissenschaftlerin auch vom technologischen her interessierte). Die Produktionsanlage war aus den Industrieruinen noch grob nachvollziehbar, vor allem die Transport- und Mischanlagen waren noch deutlich erkennbar.
Das erste Bild zeigt ein Gebäudeteil des Gesamtensembles mit Bewuchs, der sich seit etwa 15 Jahren ungehindert ausbreiten kenn. Eine typische Ruderalflora, angepasst an die nährstoffarmen Sandböden des Umlands. Die kanadische Goldraute (übrigens ein Immigrant seit Kolumbus) steht in voller Blüte, der Tag war einer der heißen, kontinentalklimatischen 35° C Sommertage ohne Wolken und Schatten. Dies war zwar anstrengend, vor allem für die Kletterei auf den Dächern und innerhalb der Gebäude. Es war auch sehr staubig, also ein Härtetest für die Kamera. Die Lichtverhältnisse waren jedoch sehr gut für kontrastreiche Strukturfotos.
Erstes Beispiel:
Die Mauer ist durch die Witterung und mechanisch angegriffen und bietet im Sonnenlicht interessante Kontraste. Vor allem durch die erhaben erodierten Fugen ergibt sich ein lebhaftes Wechselspiel zwischen Licht und Schatten und erhaben und vertieft.
Zweites Beispiel:
Hierbei handelt es sich um eine Schüttung von den anorganischen pulvrigen Düngemittelresten. Die Oberflächenstruktur ähnelt der Struktur von lockeren Böden in Böschungen, die der Witterung (auch dem Regen) ausgesetzt sind und dementsprechende Miniatur-Erosionsformen aufzeigen.
Auch hier ist diese durch das helle und kontrastige Sonnenlicht sehr deutlich. Die Schüttung befand sich immerhin in einer Halle.
Dies ist die Halle, in der unter anderem die Schüttung zu finden war. Es war ein seltsames Raumgefühl in der leeren und hohen Halle nach oben zuschauen. Das Foto gibt das nur ansatzweise wieder...
Eine der Schüttanlagen für die feinstäublichen Produkte. Man sieht deutlich die mit Schiebern regelbaren Öffnungen, durch die das Material laufen konnte, um z.B. in Säcke verpackt zu werden oder um in Mischanlagen zu verschwinden.
Direkt von unten ergeben sich geometrische, flächenhafte Muster.
Oder eher linienhafte Fluchten.
Nun folgen einige Details, z.B. Fenster, die ganz aus Beton bestehen:
Flansche und Moosbewuchs:
Gerahmtes Ensemble:
Dies ist das erste Dachfoto. Bei dieser legalen Begehung durfte alles wirklich "begangen" werden, so eine Leiter vorhanden war. Meine erste Dachbesteigung im Berlner Umland:
Hier ein Durchblick nach unten, auch sehr interessant von der Flächen- und Tiefenwirkung:
Der Moosbewuchs lebt auf dem Dach:
So sieht das selbe Dach von unten aus, man erkennt deutlich die zwei "Durchblicke" der vorigen Fotos, diesmal eben von unten:
Es folgen nun einige "Von unten" - "Von oben" - Blicke, bei denen mich immer wieder die Distanzwirkung selbst auf den Fotos beeindruckt; in der Realität war es wirklich atemberaubend, da die Durchblicke durch kein architektonisches Bauteil begrenzt wurden:
Zur Abweschlung mal ein Innenraumfoto:
Zum Abschluss ein "normaler" Blick aus dem Fenster:
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